(ots) - Der von mehreren Grünen-Politikern ins Spiel
gebrachte Vorschlag einer Null-Promille-Grenze für alle Autofahrer in
Deutschland findet in der Bevölkerung viel Beifall. In einer Umfrage
für das Hamburger Magazin stern plädieren 61 Prozent dafür, statt der
bisher geltenden 0,5 Promille- eine Null-Promille-Grenze einzuführen.
Unter den Ostdeutschen finden dies sogar 78 Prozent gut. Bei den
Westdeutschen sind 58 Prozent dafür. 38 Prozent aller Bürger lehnen
die Einführung einer Null-Promille-Grenze ab.
Zuletzt war die Promillegrenze 2001 von 0,8 auf 0,5 gesenkt
worden. Ab hier ist Alkohol am Steuer mindestens eine
Ordnungswidrigkeit. Und schon ab 0,3 Promille gelten Autofahrer nach
ständiger Rechtsprechung als "relativ fahruntüchtig". Ihnen kann die
Fahrerlaubnis entzogen werden. Für Fahranfänger in der Probezeit oder
vor Vollendung des 21. Lebensjahres gilt ein absolutes Alkoholverbot.
Die Deutsche Verkehrswacht fordert seit 2011, einen Wert von 0,2
Promille ins Gesetz zu schreiben. Auch Siegfried Brockmann, Leiter
der Unfallforschung der Versicherer, spricht sich dafür aus. Dem
stern sagte er: "Dies würde die Unfallzahlen deutlich senken".
Alkohol ist die dritthäufigste Unfallursache im Straßenverkehr.
Unter der Marke von 0,2 Promille ist der Einfluss von Alkohol beim
Fahren nicht messbar.
Die Grünen selbst sind inzwischen von dem Vorschlag wieder
abgerückt. Es werde auf absehbare Zeit keinen entsprechenden
Gesetzesvorstoß der Grünen dazu geben, sagte Parteichef Cem Özdemir.
Datenbasis: Das Forsa-Institut befragte am 26. und 27. März 2014
im Auftrag des Magazins stern 1001 repräsentativ ausgesuchte
Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe
ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 3
Prozentpunkten.
Diese Vorabmeldung ist nur mit der Quellenangabe stern zur
Veröffentlichung frei.
Pressekontakt:
stern-Redakteur Matthias Weber, Telefon 040 - 3703 4409.