(ots) - Rechtsradikales Denken durchdringt weite Teile der
griechischen Gesellschaft. Zu diesem Ergebnis kommt Dimitris
Christopoulos von der Panteion Universität in Athen in einer neuen
Studie. "Der Rechtsextremismus unterläuft alle Bereiche. Die Studie
hat ergeben, dass Bereiche der Justiz, der Armee, der Kirche und des
Polizeiwesens dem rechten Gedankengut gegenüber aufgeschlossen sind
und sich von ihm leiten lassen", sagte Christopoulos im Interview mit
der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland"
(Donnerstagausgabe).
Der Politikwissenschaftler, der die Studie im Auftrag der
Rosa-Luxemburg-Stiftung zusammen mit Kollegen anfertigte, sieht trotz
des harten Vorgehens der griechischen Regierung gegen die
Parteiführung der Goldenen Morgendämmerung im vergangenen Jahr eine
anhaltende Bedrohung von Fremdenfeindlichkeit und Rassismus ausgehen.
"Der Boden für rechtes Gedankengut bleibt in der gegenwärtigen Lage
weiter fruchtbar. Nach der Goldenen Morgendämmerung kommt vielleicht
die nationale oder die silberne oder wie auch immer sie sich nennen.
Es gibt viele rechtsradikale Gruppierungen. Sie bleiben eine große
Gefahr", so Christopoulos.
Das Phänomen allein auf die wirtschaftliche und soziale Krise in
Griechenland zurückzuführen, sei zu simpel. Die Krise sei allenfalls
Auslöser gewesen, der Sparkurs der EU sowie der internationalen
Gläubiger allerdings "ein Rezept für einen blühenden
Rechtsradikalismus". Nach Christopoulos müsse nun "der Alarmknopf
gedrückt" werden, um die griechische Demokratie nicht zu gefährden.
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