(ots) - Der Deloitte-Report "Perspektive
E-Health" zeigt Potenziale und Entwicklungen der Digitalisierung bei
Gesundheit und Fitness auf. Ein entscheidender Faktor sind
Smartphones und Tablets: Laut Schätzungen werden am Ende des Jahres
2014 bereits 45 Prozent der Deutschen ihre privaten Endgeräte für
digitale Gesundheitsangebote verwenden. Damit treiben sie die
Digitalisierung der Gesundheitsbranche in Deutschland "bottom up" von
der Verbraucherseite voran. Tatsächlich gehen derzeit nahezu alle
Impulse vom zweiten Gesundheitsmarkt aus. Kann diese Entwicklung auf
die professionelle Ebene übertragen werden, markiert sie einen
wichtigen Schritt zu einer digitalen Integration des
Gesundheitssektors. Aus Consumer-Angeboten wie Gesundheitsportalen,
Apps, Fitness-Tools und Vitaldaten-Monitoring entsteht so
perspektivisch ein vernetztes System unterschiedlicher Modulen.
Dieses modulare System erfordert eine aktive Beteiligung von
Technologie- und Telekommunikationsunternehmen.
"Bei dieser Studie haben wir den Schwerpunkt auf die populären
Consumer-Lösungen gelegt. Sie könnten eine Trendwende bei der bislang
eher langsamen Entwicklung eines übergeordneten E-Health-Rahmens
bedeuten", erklärt Dr. Andreas Gentner, Partner und Leiter
Technology, Media & Telecommunications (TMT) EMEA bei Deloitte.
Zweiter Gesundheitsmarkt bestimmt Entwicklung
Deutschland ist von einem vollständig interoperablen und
digitalisierten Gesundheitssystem noch weit entfernt. Der aktuelle
Schub rührt nicht von Großprojekten her, sondern vom zweiten
Gesundheitsmarkt der privat finanzierten Gesundheitsprodukte,
-dienste und -applikationen. Die wesentlichen Impulse gehen von den
Verbrauchern aus. Im Fokus stehen Gesundheitsportale, Apps, Mess- und
Assistenzsysteme oder digitale Fitness-Tools.
Die Treiber des E-Health-Entwicklungsschubs sind
gesellschaftlicher wie auch technologischer Natur: Die Gesellschaft
zeigt ein stetig steigendes Gesundheits- und Fitnessbewusstsein mit
einer hohen Zahlungsbereitschaft für entsprechende Dienste und
Produkte. Hinzu kommt die fortschreitende Digitalisierung der
Menschen - auch über die "Digital Natives" hinaus. Die hohe
Verfügbarkeit von Mobilfunknetzen und immer neue digitale Endgeräte
sind weitere Faktoren.
Portale im Zenit ihrer Entwicklung, Vitaldatenüberwachung mit
Wachstumsperspektive
E-Health-Produkte und -Services gibt es in unterschiedlichen
Bereichen - ihre Erfolgschancen hängen von ihrer Orientierung an
individuellen Nutzeranforderungen ab. Communities und Social Media
bieten vielfältige Interaktionsmöglichkeiten. Starkes Wachstum
verspricht der Markt für E-Health-Apps, von denen heute schon über
100.000 existieren. Smarte, vernetzte Fitness-Tools erfreuen sich
immer größerer Beliebtheit. Schon heute verwenden 57 Prozent der
deutschen Hobbysportler ihr Smartphone beim Sport in Verbindung mit
einer Fitness-App.
Ãœberwachung von Vitaldaten gewinnt an Bedeutung
Ein anderes Wachstumssegment ist die digitale Ãœberwachung von
Vitaldaten wie Blutzucker und -druck oder Gewicht. Dieser Bereich
lässt sich in drei Segmente unterteilen: krankheitsbegleitende
Kontrollsysteme für chronisch Kranke, gesundheitsorientierte
Trainingssysteme und intelligente Notrufsysteme. In den kommenden
Jahren ist hier ein Entwicklungsschub zu erwarten - unter anderem
wegen der zunehmenden Verbreitung von Wearable Devices.
Schritt in den ersten Gesundheitsmarkt
Der nächste Schritt bei der Entwicklung von E-Health-Angeboten ist
die Ausweitung von zweiten auf den ersten Gesundheitsmarkt. Hierzu
bedarf es einer Professionalisierung und Mehrwertgenerierung durch
das Einbeziehen von Ärzten. In Kombination mit einer stärkeren
Eigenverantwortung der Patienten kann ein System verbundener Module
entstehen, das vorerst an die Stelle einer vollständigen Vernetzung
des Gesundheitsbranche über die Makroebene tritt.
Einbindung von Technologie- und TK-Unternehmen
Die Entwicklung zu einem digitalen Gesundheitsmarkt erfordert die
aktive Beteiligung von Unternehmen der Technologie- und TK-Branche.
So bilden die Netzinfrastrukturen das zentrale Bindeglied zwischen
den verschiedenen Marktteilnehmern, IT-Service Provider sorgen für
die Sicherheit von Kommunikationsdaten und Hardware-Hersteller können
über entsprechende Geräte neue Nutzergruppen für den Bereich E-Health
erschließen.
"Ein übergreifendes, einheitliches System scheitert heute vor
allem an der Skepsis gegenüber einer zentralen Speicherung von
Patientendaten. Doch auch ein modulares System kann
Qualitätsverbesserung und Einsparungen in Milliardenhöhe ermöglichen.
Die nächsten Schritte werden hier nicht mehr allein von den Patienten
bzw. Konsumenten, sondern auch zunehmend von den verschiedenen
Akteuren im Gesundheitswesen getragen werden", schließt
Gregor-Konstantin Elbel, Partner und Leiter Life Sciences & Health
Care bei Deloitte.
Den kompletten Report finden Sie unter http://ots.de/uNu8R zum
Download
Ende
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