(ots) - Jeder zweite Bundesbürger (50 Prozent) hält eine
stärkere Präsenz der Nato an der Grenze zu Russland für falsch. Das
ergab eine Umfrage für das Hamburger Magazin stern. 42 Prozent finden
es richtig, dass das westliche Militärbündnis jetzt dort mehr Flagge
zeigt.
Abgelehnt wird das stärkere Engagement der Nato vor allem von den
Ostdeutschen (57 Prozent dagegen) sowie den Wählern der Linken (70
Prozent dagegen). Ãœberraschend hohe Zustimmung gibt es bei den als
pazifistisch geltenden Anhängern der Grünen: 56 Prozent begrüßen die
stärkere Präsenz des westlichen Bündnisses. Auch die Jüngeren
zwischen 14 und 29 Jahren finden mehrheitlich (54 Prozent) gut, dass
die Nato in Osteuropa verstärkt aktiv ist.
Eine militärische Eskalation ist für die überwältigende Mehrheit
der Deutschen jedoch keine Option: 77 Prozent lehnen ein Eingreifen
der Nato-Truppen selbst dann ab, sollte Russland weitere Gebiete der
Ukraine besetzen. Nur 16 Prozent plädieren dafür, ein russisches
Eindringen in die Ukraine mit Waffengewalt zu stoppen.
Überdurchschnittlich oft können sich dies die Jüngeren im Alter
zwischen 14 bis 29 Jahren vorstellen (35 Prozent dafür).
Gespaltener Meinung sind die Deutschen, ob ein rein europäisches
Militärbündnis ohne die USA besser wäre als die derzeitige Nato. 43
Prozent fänden dies besser, 45 Prozent sehen darin keine Vorteile.
Datenbasis: Das Forsa-Institut befragte am 3. und 4. April 2014 im
Auftrag des Magazins stern 1001 repräsentativ ausgesuchte
Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe
ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 3
Prozentpunkten.
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