(ots) - Eine Reform des Drogenstrafrechts, wie sie
vergangene Woche 122 Strafrechtsprofessoren sowie Grüne und Linke
gefordert haben, wird von der Mehrheit der Bundesbürger kritisch
gesehen. Knapp zwei Drittel (65 Prozent) sind nach einer Umfrage für
das Hamburger Magazin stern dagegen, dass Verkauf und Konsum von
Haschisch in Deutschland völlig frei erlaubt werden. Lediglich 30
Prozent fänden das gut. Befürwortet wird die Legalisierung des
qualmenden Grases vor allem von den Jüngeren zwischen 14 und 29
Jahren (35 Prozent dafür) sowie von den Wählern der Grünen (39
Prozent dafür) und der Linken (34 Prozent dafür).
Bei der Frage, was denn schädlicher sei, Joint oder Schnaps, haben
die Deutschen ein klares Bild. Etwa die Hälfte (53 Prozent) hält
beides für gleich schädlich. Obwohl so viele eine Legalisierung von
Haschisch ablehnen, meinen aber nur 16 Prozent, ein Joint sei
schädlicher als Alkohol. 25 Prozent schätzen Hochprozentiges als
gefährlicher für die Gesundheit ein.
Die Strafrechtsprofessoren hatten vorige Woche in einer Resolution
für eine Entkriminalisierung des Drogenstrafrechts plädiert. Die
Politik des Verbietens und Strafens "ist gescheitert, sozialschädlich
und unökonomisch", hieß es dort. Wenn die Kriminalisierung von
Konsumenten beendet werde, könnte dem Schwarzmarkt und dem
organisierten Verbrechen der Boden entzogen werden.
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