(ots) - An diesem Mittwoch urteilt der Bundesfinanzhof in
München in einem Cum-Ex-Fall - es geht um dubiose Aktiengeschäfte
zulasten deutscher Steuerzahler. Der AWD-Gründer und Milliardär
Carsten Maschmeyer, der über die Schweizer Sarasin-Bank in solche
Deals investierte, wird unterdessen von einem ehemaligen Mitarbeiter
dieser Bank belastet.
Der Banker, so berichtet das Hamburger Magazin stern, hat im
Rahmen eines Gerichtsverfahrens in Deutschland eine eidesstattliche
Versicherung abgegeben. In dem Dokument, das dem stern vorliegt,
erklärt er: "Herr Maschmeyer verlangte von der Bank sogar eine
Provision für die Vermittlung der von ihm geworbenen und betreuten
Kunden Tönnies, Ferres und Slomka."
Der heutige HSV-Trainer Mirko Slomka und die Schauspielerin
Veronica Ferres hatten 2010/2011 über Carsten Maschmeyer in einen
Fonds investiert, der Cum-Ex-Geschäfte betrieb. Sie behaupten heute,
sie hätten die Geschäfte nicht durchschaut. Der Schalke-Boss und
Schlachtunternehmer Clemens Tönnies hatte 2011 über eine Firma, die
ihm und seinen Kindern gehört, eine knappe Millionen Euro in einen
Cum-Ex-Fonds angelegt.
Hat der Banker die Wahrheit gesagt, so hätte Carsten Maschmeyer
für private Anlagetipps Provisionen verlangt. Hat der Banker eine
falsche eidesstattliche Versicherung abgegeben, müsste er mit einer
Haftstrafe von bis zu drei Jahren rechnen.
Maschmeyer hat die Sarasin-Bank kürzlich verklagt. Mehreren
deutschen Medien sagte er, er sei von den Bankern nicht ausreichend
über die Cum-Ex-Geschäfte aufgeklärt worden. In der eidesstattlichen
Versicherung des früheren Sarasin-Bankers erscheint Maschmeyer
allerdings nicht wie ein Unkundiger - einer der Bankvorstände hat
sich demnach persönlich um den Großkunden aus Deutschland gekümmert:
"Maschmeyer wurde von Eric Sarasin persönlich geworben, erstmals über
das Cum-Ex-Produkt in Kenntnis gesetzt, umfangreich beraten und auch
in der Folge persönlich betreut", gab der Banker dem Gericht
gegenüber an.
Wegen der bevorstehenden Ostertage ist der stern in dieser Woche
bereits ab Mittwoch im Handel.
Pressekontakt:
stern-Redakteur Wigbert Löer, Tel. 040 / 3703 - 4341