(ots) - Russlands Präsident Wladimir Putin setzt auf
Doppelrollen. Im russischen Staatsfernsehen ist er jovialer
Studiogast und Anchormann in einer Person, Europa gegenüber dreht er
am Gas- wie am Geldhahn gleichzeitig und transatlantisch gibt er den
Snowden-Versteher: Bruder im Geiste sag' mir, dass NSA und KGB Welten
trennen! Was soll das ausgerechnet an dem Tag, an dem in Genf die
Außenminister aus Kiew und Moskau erstmals seit dem Raub der Krim
wieder an einem Tisch sitzen? Ganz klar: Desinformation, Irritation,
Subversion - wie es der ehemalige KGB-Offizier Genosse Putin zu
DDR-Zeiten gelernt hat. Auf Neudeutsch: Putin macht Einschaltquote
auf Teufel komm' raus, um die Schlagzeilen zu beherrschen. Es gilt
von den schmutzigen Tricks in der Ostukraine abzulenken, wo Unrecht
herrscht und Journalisten von Schlägertrupps ferngehalten werden. Es
gilt, den Genfern die Schau zu stehlen. Und obendrauf wird mit der
Schalte von Snowden zur Putin-Show die - in der Tat berechtigte -
Empörung über NSA-Machenschaften in den Dienst seines Großmachttraums
Eurasien gestellt.
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