(ots) - Der Traum von der palästinensischen Einheit ist so
alt wie die palästinensische Bewegung für Eigenstaatlichkeit selbst.
Aber so sehr auch alle Palästinenserführer stets die Notwendigkeit
ihrer Einheit beschworen - so wenig vermochten sie, sie jemals
herzustellen. Das war und ist ein wesentlicher Grund, weshalb sie ihr
Hauptziel bis heute nicht erreichten, aber es ist bei weitem nicht
der einzige. Die Einheit ist in der Tat das scheinbar Einfache, was
so schwer zu machen ist. Nicht allein deshalb, weil die Millionen
Palästinenser ein ähnlich breites politisches Spektrum abbilden wie
andere Gesellschaften der Region auch. Sie unterliegen als
Flüchtlinge in den arabischen Staaten zusätzlich den geltenden
politischen Dogmen ihrer »Gast«-länder, die von ihren »Gästen« nichts
weniger als strikte Gefolgschaft erwarten - und spiegeln so die
arabische Uneinheit wider. Auch die Palästinenser in Gaza und
Westjordanland sind in höchstem Maße der Gnade ausländischer
Alimentierung ausgeliefert. Bisher hat zwar noch jeder arabische
Potentat die palästinensische Sache zur höchsten Priorität seines
Handelns erklärt, sie aber dennoch nur als politische Spielmasse
missbraucht. Damit der Einheitsfeinde nicht genug. Auch EU und USA
winken der Fatah mit Liebes-(Geld)-Entzug, falls sie die Hamas von
ihrem Pariastatus erlöst; Israel droht aus selbem Grunde. Können da
Abbas, Hanija und Co. eigentlich mehr, als ein weiteres Mal zu
scheitern?
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