(ots) - Richtige Referenden sehen anders aus. Das weiß
der Westen, der Erfahrung damit hat, das weiß Wladimir Putin, der in
Russland so etwas nicht duldet, und das wissen die Separatisten,
denen es um eine Machtdemonstration geht. Bei der Abstimmung in der
Ostukraine fehlt es an allem, was freie und faire Wahlen ausmacht.
Deshalb sollten wir das Ergebnis nicht zu ernst nehmen.
So wenig eine zufällige Straßenumfrage repräsentativ ist, so sehr
stellt dieses vermeintliche Referendum die prorussischen Aktivisten
auf die Probe. Ihr Bemühen, ihrem Anliegen demokratische Züge zu
verpassen, zeigt ihnen auch Grenzen auf. Nicht jeder beteiligte sich.
Manch ein Ukrainer, der prorussisch eingestellt ist, will nicht von
Russland einverleibt werden.
Kiew hat es in den nächsten Tagen in der Hand, aus dem
ungesicherten Ergebnis etwas Konstruktives zu machen. Man könnte das
Referendum gegenüber dem Osten das Landes bedingt als Umfrage
anerkennen und auf dieser Basis mehr Autonomie anbieten.
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