(ots) - Die Angst des Fußballweltverbandes FIFA vor
Manipulationen von WM-Spielen in Brasilien scheint groß.
FIFA-Sicherheitschef Ralf Mutschke bestätigte der
ARD-Recherche-Redaktion Sport: "Der Standard, um Match Fixing zu
vermeiden, war noch nie so hoch wie in Brasilien." Mit einem
Fly-In-Team, einer Art mobilem Einsatzkommando, wolle die FIFA
Spielmanipulationen vorbeugen. Bei konkreten Hinweisen auf
Spielmanipulationen hält Mutschke sogar kurzfristige Spielabsagen für
möglich.
Die FIFA, die laut Mutschke bereits seit Monaten den Wettmarkt
überwacht, um möglichst schon im Vorfeld verdächtige Wettbewegungen
zu erkennen, hat dabei auch konkrete Hinweise. "Es gab bereits
Festnahmen von Match Fixern, die behauptet haben, auf dem Weg nach
Brasilien zu sein, und das müssen wir natürlich ernst nehmen",
erklärte Mutschke.
Ernst nehmen bedeutet in diesem Fall ein umfangreiches
Maßnahmenpaket. Laut Mutschke wurden alle teilnehmenden Teams
gesondert informiert. Die Integritätsbeauftragten aller Verbände
nahmen an Schulungen von "Interpol" teil. In jedem Stadion wird ein
speziell ausgebildeter FIFA-Sicherheitsoffizier anwesend sein und
mehr noch: "Wir haben einen FIFA-Integritätsmanager erstmalig in
Brasilien dabei und ein Fly-In-Team, so dass wir bei jedem Hinweis
direkt vor Ort sein können, das ist wirklich was, was es in der Form
noch nicht bei einer Weltmeisterschaft gegeben hat", so Mutschke.
Vor allem die 25 WM-Schiedsrichter stellen nach Ansicht des
FIFA-Sicherheitschefs die größte Angriffsfläche für die Wett-Mafia
dar. Entsprechend wurde auch hier vorgebeugt. "Alle
FIFA-Schiedsrichter, die zur WM fahren, haben eine
Integritätserklärung unterzeichnet, sie sind besonders selektiert
worden, sie haben in Zürich eine besondere Session gemacht über
Integritätssicherung und Spielmanipulationen", sagte Mutschke der
ARD-Recherche-Redaktion Sport.
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