Die Vergleichsarbeiten für Drittklässler an den Grundschulen bringen Kinder oft ins Schwitzen.
(firmenpresse) - Wieder einmal stehen die so genannten „Vergleichsarbeiten an Grundschulen“, abgekürzt „Vera 3“ im Fach Deutsch vor der Tür. Am Donnerstag, 11. Mai 2017, werden die Deutschkenntnisse der Drittklässler unter die Lupe genommen.
„Die Vergleichsarbeiten“, so erfährt man vom Bildungsserver des Kultusministeriums, „sind standardisierte Lernstandserhebungen, die den Lernstand von Klassen und auch von einzelnen Schülerinnen und Schülern in Bezug auf die Bildungsstandards überprüfen“.
An den Tests nehmen grundsätzlich alle Schüler der dritten Klassen teil. Ausgenommen sind Schüler in Förderschulen; diese können freiwillig teilnehmen. Schüler, die weniger als 6 Monate in Deutschland leben und die deutsche Sprache noch nicht ausreichend beherrschen, nehmen noch nicht teil.
Vor allem Lehrer von Grundschulen, vornehmlich in sozialen Brennpunkten, sprachen sich immer wieder gegen Vergleichstest wie „Vera“ aus. Sie argumentierten mit den unzureichenden Sprachkenntnissen vieler Kinder. Diese Schüler könnten die Aufgaben nicht lösen, weil sie sie nicht verstehen würden.
„Niemand braucht Angst vor Vera zu haben“, betont Dr. Matthias Beck, Leiter des Lehrinstitutes für Orthographie und Sprachkompetenz (LOS) in Backnang. Zweifellos hätten nachweislich immer mehr Kinder und Jugendliche Probleme im Lesen und Schreiben. „Kein Wunder also, dass die staatlich verordneten Vergleichsarbeiten vielen Kindern Tränen in die Augen treiben“. Obwohl es keine Noten gebe, versuchten viele Eltern durch den Kauf von vorbereitendem Übungsmaterial mit den Kindern zuhause zu üben. „Wenn dann doch etwas schief geht, ist die Frustration bei den Kindern groß“, so Beck.
Das Üben zuhause helfe zumindest Kindern mit einer „Lese-/Rechtsschreibschwäche“ (LRS) zu wenig. „Diese Kinder sind sie weder faul noch dumm. Ihnen fehlt einfach die notwendige Sicherheit im Lesen und Schreiben“. Eine Lese- und Rechtschreibschwäche, so Beck, könne aber durchaus überwunden werden.
Der einzige dauerhafte Ausweg sei eine gezielte Förderung. „Dabei fällt wissenschaftlichen Testverfahren eine immer wichtigere Rolle zu“, so Beck. „Nur mit einer fundierten Diagnose können die für eine gezielte Förderung notwendigen Erkenntnisse zu den genauen Schwierigkeiten des Kindes gewonnen werden“. Eltern können bei Verdacht auf eine Lese- und Rechtschreibschwäche ihr Kind nach vorheriger Anmeldung unter der Telefonnummer 07191 3401992 testen lassen. Test und Beratung sind kostenlos.