(ots) - Der gemeinsame Wahlaufruf von CDU und CSU zur
Europawahl ist vordergründig ein Symbol der Geschlossenheit der
Unionsparteien. In Wahrheit ist sie aber ein Bündnis zweier
konservativer Parteien gegen all das, was am rechten Rand so kreucht
und fleucht. Denn obwohl die europafreundliche CDU der überzeugten
Europäerin Merkel und der regional-skeptische Bayern-Herrscher
Seehofer in etlichen Europa-Fragen unterschiedlicher Ansicht sind,
eint sie doch die Furcht vor rechten Wahlerfolgen, die durch eine
niedrige Wahlbeteiligung noch verstärkt würden. Dabei geht es gar
nicht so sehr um die aufgeregten Populisten von der AfD, sondern um
das, was bei unseren Nachbarn und Partnern am Sonntag so droht: Der
feschen Faschistin Marine LePen winkt in Frankreich eine Mehrheit der
Wählerstimmen (!), in Britannien buhlt Ukip-Chef Nigel Farage um die
Gunst der Rechts-Wähler und hat Chancen, Labour einzuholen. Auch in
Italien ist rechts außen in - in Gestalt der Mussolini-Enkelin
Alessandra; ganz zu schweigen von den Bauernfängern der "Wahren
Finnen" oder dem notorischen Niederländer Geert Wilders. Mit gleich
zwei rechtsradikalen Parteien geht Ungarn ins Rennen: der
Regierungspartei Fidesz um Premier Orbán und der neonazistischen
Jobbik. Bei so vielen Brauntönen klingt der Aufruf der Union wie
Pfeifen im Walde.
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