(ots) - Die Österreicher sind schuld. Und die Tschechen.
Die hätten sich gefälligst für die WM qualifizieren können, und
keiner würde mit dem Finger auf Werder zeigen, weil die Werderaner
Prödl, Junuzovic oder Gebre Selassie WM-Fahrer wären. Sind sie aber
nicht. Kein einziger Bremer Fußballprofi fährt nach Brasilien,
erstmals seit 1962 stellt Werder keinen einzigen WM-Teilnehmer. Die
schönen Bremer Fußballzeiten sind vorbei, das zeigt in diesen Tagen
schmerzlich auch die bevorstehende Weltfußball-Leistungsschau.
Unschön ist das? Ja. Dramatisch? Nein. Interessant aber allemal: Denn
ein Vergleich zur nationalen Konkurrenz stimmt nachdenklich. Außer
Werder stellen alle deutschen Erstligisten WM-Spieler, sogar fünf
Zweitligisten wie der FSV Frankfurt (einen Australier) oder der VfR
Aalen (einen Bosnier) tun das. Was zunächst nur ein Spiegelbild der
aktuellen sportlichen Qualität in Bremen ist, kann deshalb auf Sicht
zu einem Imageproblem werden. Der gute Ruf aber ist die
wirtschaftliche Grundlage für das Geschäftsmodell Profifußball, ihn
lässt sich Werder durch die Präsentation von Werbebotschaften auf
Brust und Bande ordentlich bezahlen. Eine WM ist nicht nur für die
Spieler, sondern auch für deren Klubs immer ein Schaufenster. Werder
steht diesmal nicht drin.
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