(ots) - Bei einer ZEIT-Veranstaltung in Hamburg äußerte
sich der Journalist und Aktivist Glenn Greenwald zum Schicksal von
Edward Snowden. Auf die Frage, ob dieser für immer in Moskau bleiben
werde, sagte Greenwald: "Das ist möglich. Ich denke, das hängt zum
Teil auch davon ab, was hier in diesem Land passiert." Die Debatte um
Schutz und Asyl für Edward Snowden in Deutschland spiele eine
wichtige Rolle für dessen Zukunft, so Greenwald im Gespräch mit ZEIT
ONLINE-Chefredakteur Jochen Wegner.
Die Frage sei jedoch, ob Edward Snowden bereit sei, vor dem
Bundestag auszusagen und damit einer Regierung zu helfen, die ihn
nicht unterstütze: "Wenn ich er wäre, würde ich nicht vor einer
Regierung aussagen, die nicht gewillt ist, für meine Rechte
einzustehen", erklärte der Journalist.
Laut Greenwald, der direkt vor seiner Ankunft in Deutschland in
Moskau war, geht es Edward Snowden gut. Er sei sehr froh, nicht ihm
Gefängnis zu sitzen und an der von ihm ausgelösten Debatte aktiv
teilnehmen zu können. In Moskau könne sich Snowden frei bewegen, er
falle in der Großstadt kaum auf, so Greenwald. "Er sieht ein bisschen
so aus wie ein Austauschstudent aus Iowa, der von seinen Eltern mit
18 Jahren zum ersten Mal ins Ausland geschickt wurde."
Die ZEIT-Veranstaltung in Kooperation mit Droemer Knaur und der
HEYMANN-Buchhandlung fand am 22. Mai im Auditorium der Bucerius Law
School in Hamburg statt. Greenwald tritt in dieser Woche bei zwei
weiteren ZEIT-Veranstaltungen in München (23. Mai) und Berlin (25.
Mai) auf.
Einen vollständigen Mitschnitt des Gesprächs zwischen Glenn
Greenwald und Jochen Wegner finden Sie unter
http://www.zeit.de/politik/2014-05/gespraech-glenn-greenwald. Fotos
von der Veranstaltung senden wir Ihnen auf Anfrage gerne zu.
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Hendrik Große-Homann
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