(ots) - Sicherheitsexperte Helmut Spahn, einst
Sicherheitschef der Fußball-WM 2006 in Deutschland und mittlerweile
Direktor des Zentrums für Sport-Sicherheit in Katar, macht dem
Fußballweltverband Vorwürfe in Bezug auf die Sicherheit der Fans bei
der WM in Brasilien. "Meine größte Sorge ist es, dass diese
Blauäugigkeit ein Risiko darstellen kann. Bei der WM in Südafrika hat
man zu intensiv über Kriminalität gesprochen, das macht man jetzt in
Brasilien sehr, sehr wenig, das Image ist ein positives und das kann
dazu führen, dass sich Fans sehr sicher fühlen", so Spahn gegenüber
der ARD-Recherche-Redaktion Sport.
Spahn hält vor allem die mangelnde Aufklärung der Fans über die
Sicherheitsrisiken vor Ort durch die FIFA und WM-Veranstalter
Brasilien für risikoreich: "Der Veranstalter hat die Verpflichtung
die Zuschauer seriös zu informieren."
Konfrontiert mit diesen Vorwürfen erklärte FIFA-Sicherheitschef
Ralf Mutschke der ARD-Recherche-Redaktion Sport: "Ich denke Angst
malen ist nicht angesagt, wenn man sich normal verhält und die Sachen
nicht übertreibt, kann man auch in Brasilien ganz gut leben."
Angesichts der angespannten Sicherheitslage im WM-Gastgeberland
reichen die durchgespielten Szenarien der FIFA, laut Mutschke, aber
trotzdem bis zum Äußersten: "Grundsätzlich ist es so, dass wir
jegliche Szenarien durchspielen und das müssen wir machen. Und
natürlich sind dann auch Szenarien dabei, wo es möglicherweise zum
Abbruch des Turniers oder Verschiebung eines Spiels kommt."
Angesichts dieser Gefahr forderte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach
gegenüber der ARD-Recherche-Redaktion Sport, "wirklich nur noch
dorthin zu gehen, wo es absolut sicher ist, das müsste so sein in
Zukunft. Die internationalen Organisationen sind gut beraten, die
großen Turniere dorthin zu geben, wo eine sichere Organisation
garantiert ist."
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