(ots) - CDU/CSU und SPD verlieren im Vergleich zur
Vorwoche jeweils zwei Prozentpunkte, während die Alternative für
Deutschland (AfD) zwei hinzugewinnt und sich auf 8 Prozent verbessern
kann. Im stern-RTL-Wahltrend kommt die Union nun auf 38 Prozent, die
SPD auf 23, während Linke und Grüne bei 10 Prozent liegen. Die FDP
stagniert weiter bei 4. Auf die sonstigen kleinen Parteien entfallen
7 Prozent, 2 mehr als in der Vorwoche. Der Anteil der Nichtwähler und
Unentschlossenen beträgt 28 Prozent.
Für die Gewinne der AfD sei das von Medien und Politikern
kommentierte gute Abschneiden der Rechtspopulisten bei der Europawahl
verantwortlich, sagt Forsa-Chef Manfred Güllner dem stern. "Obwohl
die AfD nicht mehr Stimmen bekam als bei der Bundestagswahl im
vergangenen Jahr, ist der Eindruck entstanden, dass sie großen Zulauf
erhalten habe." Solche falschen Einschätzungen gäben nach den
Erfahrungen aus der Vergangenheit radikalen Parteien zunächst immer
Auftrieb. Weil der Anteil der Nichtwähler um 4 Prozentpunkte abnahm,
spreche einiges dafür, so Güllner, "dass die AfD jetzt auch aus
diesem Lager Stimmen erhalten hat - vor allem von Befragten aus den
unteren sozialen Schichten."
Nach einer weiteren Forsa-Umfrage für den stern fände es jeder
dritte Deutsche (33 Prozent) gut, wenn die AfD auch im nächsten
Bundestag vertreten wäre. Eine knappe Mehrheit von 51 Prozent hält
das nicht für wünschenswert. "Wenn derzeit ein Drittel der Befragten
einen Einzug der AfD auch in den Bundestag befürwortet, bestätigt das
die Tendenz, dass neben der klassischen AfD-Klientel aus einem
bestimmten Segment der deutschen Mittelschicht nun auch Angehörige
der Unterschicht, die bislang in überdurchschnittlicher Weise zur
Wahlenthaltung tendierten, zur AfD wandern", sagt Forsa-Chef Güllner.
Dass der AfD-Vorsitzende Bernd Lucke mit den Problemen in
Deutschland besser fertig werden könnte als andere Politiker, glauben
allerdings nur 8 Prozent aller wahlberechtigten Bundesbürger. Eine
breite Mehrheit von 80 Prozent traut ihm das nicht zu. Etwas mehr
überzeugt von der politischen Kompetenz Luckes als der Durchschnitt
aller Befragten sind - neben den AfD-Sympathisanten (55 Prozent)
-Arbeiter (18 Prozent), Hauptschulabgänger (11 Prozent) und Anhänger
der Linken (10 Prozent).
Datenbasis stern/RTL-Wahltrend: Das Forsa-Institut befragte vom
26. bis 30. Mai 2014 im Auftrag des Magazins stern und des
Fernsehsenders RTL 2002 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, die
durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die
statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 2,5 Prozentpunkten.
Datenbasis AfD/Lucke: Das Forsa-Institut befragte am 28. und 30.
Mai 2014 im Auftrag des Magazins stern 1002 repräsentativ ausgesuchte
Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe
ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 3
Prozentpunkten.
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