(ots) - Der irakische Ministerpräsident bittet die
»internationale Gemeinschaft« - damit meint er die USA und andere
Länder des Westens - um Hilfe im »Kampf gegen den Terror«. Ob der
Appell erhört wird, ist aber sehr zweifelhaft. Zwar möchte Washington
eigentlich nicht, dass Maliki so endet wie der von ihm mit Bushs
Hilfe gehenkte Saddam Hussein. Deshalb hat man ihn bereits mit
Milliarden Dollar aufgerüstet. Erreicht hat der Westen damit vor
allem, dass nun noch mehr Waffen auf dem Schauplatz sind. Mit den
jetzt zu besichtigenden Folgen. Ein schlüssiges politisches Konzept
von Washington ist dabei nicht zu erkennen. Malikis bewaffnete
Widersacher sind vor allem anonyme Dschihadisten aus Algerien bis
Tschetschenien, die in Irak wie Syrien die Unzufriedenheit der
Bevölkerung nutzten, aber längst auf eigene Rechnung unterwegs sind.
Deren Kampf gegen Assad ist dem Westen recht, der gegen Maliki aber
nicht. Ebenso verhält es sich mit der umfassenden Hilfe der
Golfmonarchien, ohne deren Geld und Waffen für die »Rebellen« heute
wohl weder Assad noch Maliki derart in Bedrängnis wären. Vor allem
Katar und Saudi-Arabien wären als Sponsoren der Kriege in Irak wie
Syrien zu nennen, wobei beide Monarchen wiederum einander verfeindete
Terrorgruppen aushalten und damit auf dem Territorium der
Bürgerkriegsländer ihr Fingerhakeln um die regionale Vorherrschaft
austragen. Wie lange will die Bundesregierung eigentlich noch ihre
Waffendeals mit den kriegswütigen Königen auf der Halbinsel
rechtfertigen?
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