(ots) - Seit drei Jahren schaut man im Westen dem
Schlachten in Syrien völlig ratlos zu. Die gemäßigte Freie Syrische
Armee, die gegen Diktator Assad kämpft, lässt man am ausgestreckten
Arm verhungern. Flugverbotszonen gegen Assads Fassbomben werfende
Hubschrauber? Fehlanzeige. Obamas "rote Linie" im Fall von
Giftgas-Einsätzen? Ein Witz. Waffenlieferungen an gemäßigte Rebellen?
Zerredet. Unterdessen wurden die Islamisten von den Golfstaaten
massiv aufgerüstet. Kein Wunder, dass ihnen vom Westen enttäuschte
Kämpfer zulaufen. Kein Wunder, dass sie von Sieg zu Sieg eilen. Kein
Wunder, dass Assad sie dort kaum behelligt, wo sie vornehmlich seine
Gegner massakrieren. Kein Wunder, dass sich ihr Terror nach Irak
ausbreitete und bald auch den Libanon und Jordanien erfassen wird.
Man kann hoffen, dass sich die Islamisten gegenseitig bekämpfen, wie
sie es in Syrien bereits tun. Die Flüchtlingsströme wird das nicht
stoppen. Man kann aber auch zumindest aus der Luft eingreifen, um ein
marodes Regime vor dem völligen Zusammenbruch zu retten. Das ist
nicht populär. Oder man wartet, bis man die Geschichte des
Afghanistan-Krieges wiederholen muss - nun zwei Flugstunden näher.
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