(ots) - So eine Nachricht lädt eigentlich dazu ein, die
Sektkorken knallen zu lassen: Der Reichtum ist im letzten Jahr
weltweit auf gigantische 52,62 Billionen US-Dollar gestiegen. Dies
vermelden die Beratungsfirma Capgemini und die Vermögensberater von
RBC. Zu dumm, dass die Herausgeber dieser Studie nur auf das reichste
eine Prozent der Bevölkerung des Planeten schauen, nämlich auf
Vermögen ab einer Summe von einer Million US-Dollar. Was unter dieser
Grenze kreucht und fleucht, sind für sie wahrscheinlich Peanuts.
Zumindest passt die Meldung gar nicht dazu, dass die Einkommen der
ärmsten zehn Prozent in den 34 OECD-Ländern, den reichsten Staaten
der Erde, seit Beginn der Finanzkrise rückläufig sind. Wer will denn
schon den Reichen und Schönen gleich beim Sektempfang die Party
verderben? Dabei sind die beiden Meldungen, dass die Reichen immer
reicher und die Armen immer ärmer werden, zwei Seiten ein und
derselben Medaille. Zwar kann man mit Hilfe einer
Umverteilungspolitik versuchen, diese Entwicklung aufzuhalten. Doch
umkehren kann man sie nicht. Schließlich gehört die immer größer
werdende Ungleichheit genauso zum Kapitalismus wie die Henne zum Ei.
So bleibt für die überwiegende Mehrheit der Menschheit nur trocken
Brot und Selters, während eine kleine privilegierte Minderheit
Champagner schlürft. Es sei denn natürlich, der Sektempfang wird
endgültig aufgelöst.
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