(ots) - Es ist nur zu verständlich, dass Barack Obama keine
Kampftruppen in den Irak schicken will. Wer den irakischen Premier
erlebt hat, als die amerikanischen Truppen 2011 abzogen, kann die
Reaktion des US-Präsidenten nachvollziehen. Demütigend für die
Amerikaner, ließ Nuri al-Maliki sich selbst als Befreier von der
Besatzung feiern und brüstete sich damit, dass nicht ein einziger
US-Soldat auf irakischem Boden verbleiben werde. Und jetzt sollen sie
ihm mit Luftschlägen helfen, weil seine Armee eine Schlappe nach der
anderen von ein paar Tausend Dschihadisten einstecken muss? Die USA
haben viele Fehler im Irak gemacht, zu viele. Dafür mussten sie und
müssen sie noch immer büßen. Doch Obama tut gut daran, nicht einen
Fehler mit einem anderen ausbügeln zu wollen. Für die heutige Misere
im Irak ist einzig und allein Al-Maliki verantwortlich. Seit die
Amerikaner weg sind, handelt er rücksichtslos in eigenem
Machtinteresse. Wer auch immer sich ihm in den Weg stellt, wird
gnadenlos bekämpft. Die 300 amerikanischen Militärberater, die Obama
nach Bagdad schicken will, sind daher reine Makulatur, bedenkt man
die Zahl der US-Soldaten, die einmal zwischen Euphrat und Tigris
kämpften: 175
Entscheidung aus Washington begriffen. Trotzig sagte er gestern im
Staats-TV: "Wir kommen auch ohne die klar."
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