(ots) - Was für eine Weltmeisterschaft bisher! Spanien
raus. England raus. Italien zittert. Dafür sind Costa Rica, Chile und
Kolumbien schon weiter. Und dabei sind gerade mal zwei
Vorrunden-Spieltage vorbei. Wer hätte das vorhergesagt? Es ist
offenbar einiges durcheinandergeraten im Weltfußball. Die alten
Gewissheiten wanken. Spaniens Dominanz ist Geschichte. Italiens viel
gepriesene strategische Kunst reicht nicht aus, um gegen Costa Rica
eine Niederlage zu verhindern. Und Argentinien quält sich zum Sieg
gegen den Iran. Top-Favoriten sind nur schwer auszumachen,
beziehungsweise wechseln sie von Spieltag zu Spieltag. Im Moment sind
es gleich mehrere Teams, die für das Finale am 13. Juli in Rio
infrage kommen: Frankreich, Chile und Holland machen bisher den
besten Eindruck. Brasilien muss man trotz der Startschwierigkeiten
wohl auf der Rechnung behalten, wahrscheinlich auch Argentinien -
dies aber auch nur wegen Messis Geistesblitzen. Und Deutschland? Kann
nach wie vor viel erreichen. Zwei äußerst unterhaltsame Auftritte mit
sechs Toren und vier Punkten hat die Mannschaft von Bundestrainer
Joachim Löw abgeliefert. Aber dass dieses Team unverwundbar wäre,
wird wohl niemand ernsthaft behaupten. Gegen Ghana spielte die
Mannschaft wie auf dem Bolzplatz - immer rauf und runter. Ob so eine
Spielweise zum Titel führt? Was außerdem auffällt: Diese WM bringt
Stars ans Licht, das ja. Thomas Müller, Robin van Persie, Arjen
Robben, Karim Benzema, Luis Suarez oder der Kolumbianer James
Rodriguez haben denkwürdige Auftritte hingelegt. Dem Publikum waren
von den Marketingstrategen jedoch andere Superstars verkauft worden.
Cristiano Ronaldo? Gegen Deutschland ohne Wirkung. Wayne Rooney? Kann
schon die Koffer packen. Mario Balotelli? Könnte Rooney bald folgen.
Neymar? Gemessen an dem Hype um seine Person mit viel Luft nach oben.
Aber selbst diese Prognose traut man sich bei diesem Turnier fast
nicht abzugeben.
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