(ots) - Eine klare Mehrheit von 71 Prozent der
Bundesbürger lehnt Militäreinsätze mit deutscher Beteiligung in
anderen Ländern ab - auch wenn sich Konflikte nicht durch Diplomatie
oder Sanktionen beilegen lassen. Gegen eine Beteiligung der
Bundeswehr an militärischen Interventionen sind nach einer
Forsa-Umfrage für das Hamburger Magazin stern vor allem Frauen mit 80
Prozent und die über 60-Jährigen mit 81 Prozent. Nur 24 Prozent
befürworten dagegen notfalls Waffengänge mit deutscher Beteiligung,
darunter 35 Prozent der männlichen Befragten.
Bundespräsident Joachim Gauck hatte gefordert, dass sich
Deutschland mehr außenpolitisch engagieren soll, seine früher
gebotene Zurückhaltung ablegen und eine größere Verantwortung
wahrnehmen müsse. Dazu gehöre auch, militärische Einsätze "als
letztes Mittel nicht von vornherein zu verwerfen". Gegen ein
stärkeres außenpolitisches Engagement Deutschlands ist allerdings
ebenfalls eine Mehrheit der Bundesbürger: 56 Prozent meinen, dass man
sich besser zurückhalten solle, darunter 63 Prozent der befragten
Frauen. Lediglich 40 Prozent der Deutschen stimmen Gauck zu - hier
dominieren die Männer mit 50 Prozent und mit jeweils 48 Prozent die
14- bis 29-Jährigen und die Anhänger der SPD.
Datenbasis: Das Forsa-Institut befragte am 18. und 19. Juni 2014
im Auftrag des Magazins stern 1001 repräsentativ ausgesuchte
Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe
ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 3
Prozentpunkten.
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