(ots) - John Steinmeyers Foto von den Migranten am Strand
in Dschibuti ist berühmt geworden. Junge Männer halten ihr Handy in
den nächtlichen Himmel und versuchen, mobilen Empfang zu bekommen.
Die Fotografie offenbart eine Diskrepanz: So ist es möglich, in jedem
auch noch so entlegenen Ort auf der Welt mit einem Handy zu
telefonieren. Dennoch fehlen vielerorts elementare Dinge zum Leben
wie sauberes Wasser und ausreichende Nahrung. Gewissermaßen
überlagert die fortschreitende Technisierung die Not, macht sie
weniger sichtbar, aber sie bleibt trotzdem bestehen. Dies offenbart
auch der diesjährige Report des UN-Kinderhilfswerks UNICEF. Zwar nahm
die Kindersterblichkeit in den letzten beiden Jahrzehnten um ein
beträchtliches Maß ab, aber sie verharrt noch immer auf einem
inakzeptablen Niveau. Gerade die ärmsten Kinder profitieren zu wenig
vom sozialen und technologischen Fortschritt. Längst sind sie
gesellschaftlich abgehängt, und das nicht nur in instabilen Staaten,
sondern ebenso im reichen Norden Europas. Auch hierzulande sind
Ungleichheiten manifest: Mögen mittlerweile selbst die Kinder armer
Eltern Smartphones besitzen, so haben sie trotzdem nicht den gleichen
Zugang zu Bildung, die entscheidende Ressource für gesellschaftlichen
Aufstieg. Auf diese Ungerechtigkeiten weist UNICEF immer wieder hin,
das ist dankenswert. Andere politische Institutionen und
Entscheidungsträger haben sich schon lange an diese Zustände gewöhnt.
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