(ots) -
Laborratte für Psychologen - so müssen sich wohl
Millionen von Facebook-Nutzern weltweit fühlen, seitdem bekannt
geworden ist, wie das Unternehmen Nutzer-Seiten für seine
Studienzwecke manipuliert hat. Ohne dass die Mitglieder etwas davon
ahnten, hat das Unternehmen deren Seiten gefiltert. Und das ist umso
ärgerlicher, weil Facebook dabei mit den Gefühlen der Nutzer gespielt
hat.
Nun könnte man einwenden, dass die Nutzer solchen
Studien zugestimmt haben, als sie mit der Anmeldung die
Nutzungsbedingungen akzeptiert haben. Man könnte auch einwenden, dass
aus der Berichterstattung längst bekannt ist, dass die
Verbraucherrechte in diesem sozialen Netzwerk nicht allzu hoch
gehalten werden. Und man könnte anmerken, dass man solchen
merkwürdigen Experimenten ganz einfach entgehen könnte, indem man
sich aus Facebook verabschiedet.
Aber ganz so einfach ist
das vielleicht nicht mehr. Facebook scheint nicht nur für die
Jüngeren längst Teil der modernen Gesellschaft zu sein wie das Auto,
das Handy, das Internet. Umso weniger dürfen Politiker die Nutzer mit
den Rattenfängern allein lassen, müssen sich auf europäischer Ebene
für mehr Schutz einsetzen. Die Empörung, die zum Beispiel Renate
Künast nun geäußert hat, wirkt allerdings recht hilflos.