(ots) - Die Deloitte-Studie "Umbruch in der
Automobil-Zuliefererindustrie: Standortoptimierung und Sourcing"
untersucht strategische Anpassungen der OEMs (Original Equipment
Manufacturers) sowie deren Auswirkung auf die Zulieferer. Innerhalb
der nächsten vier Jahre (Stand 2014) wird in der Automotive-Industrie
weltweit eine Vielzahl neuer OEM- und Zulieferer-Produktionsstätten,
voraussichtlich vornehmlich in China, entstehen. Dies lässt sich
darauf zurückführen, dass laut aktueller Prognosen 2018 nur noch ca.
40 Prozent der weltweit umgesetzten Fahrzeuge in Europa, Nordamerika
und Japan verkauft werden. Im Jahre 2002 lag deren Anteil noch bei 75
Prozent. Eine weitere bedeutende Änderung resultiert aus der engeren
Zusammenarbeit zwischen OEMs und Zulieferern und dem Trend zu
modulareren Bauteilen, was sich unmittelbar auf die
Wertschöpfungskette auswirkt. Generell haben die OEMs in den letzten
Jahren ihre Zuliefererbasis konsolidiert und sich auf den Einkauf
einbaufertiger Funktionsgruppen konzentriert.
"Die Automobilindustrie befindet sich im Strukturwandel. Dieser
ist von der Dynamik der asiatischen Märkte geprägt. Die europäischen
OEMs und Zulieferer können davon nur profitieren, wenn sie ihre
Internationalisierung weiter vorantreiben. Dennoch könnte Deutschland
nach derzeitigen Prognosen im Jahre 2018 nicht mehr zu den
Top-drei-Nettoexportnationen von Fahrzeugen gehören", kommentiert
Jörg Niemeyer, Partner bei Deloitte.
Exodus der Industrie
In den letzten Jahren haben bedeutende Produktionsverlagerungen
deutscher und anderer "westlicher" OEMs in die Schwellenländer
stattgefunden. Bis 2018 werden zudem rund 62 neue
OEM-Produktionsstätten und 32 Zuliefererwerke entstehen - die meisten
in China, Brasilien und Thailand.
Margendruck in A-, B- und C-Segmenten wächst
Zwar ist ein Zuwachs bei allen Fahrzeugsegmenten zu erwarten,
jedoch ist dieses Wachstum besonders dynamisch in den
A-/B-/C-Segmenten (siehe Studie), die sich vor allem über den Preis
differenzieren. Der daraus resultierende Margendruck wird
erfahrungsgemäß an die Zulieferer weitergereicht und über weiter
fortschreitende Standardisierung sowie die Nutzung von Skaleneffekten
intensiviert. Durch die Standardisierung und Globalisierung weniger
Plattformen werden Zulieferer des Weiteren gezwungen, an mehreren
Standorten zu sehr kompetitiven Preisen zu liefern. Um diesem Druck
standzuhalten, müssen Zulieferer die Effizienz ihrer Produktion
weiter steigern.
Konsolidierung auf der sog. nachgelagerten Ebene
Das Sourcing der OEMs und Tier-1-Zulieferer diversifiziert und
globalisiert sich weiter. Dabei erwarten beide von ihren eigenen
Lieferanten eine globale Standortstrategie bei gleich bleibender
Qualität. Ein produktionsnaher Standort der nachgelagerten
Lieferanten wird zunehmend zum entscheidenden Kriterium. Ãœber 85
Prozent der Tier-1-Zulieferer rechnen mit einer Konsolidierung der
Tier-2- und Tier-3-Lieferanten. Bereits mehr als die Hälfte der
Tier-1-Anbieter verfolgt bei größeren Projekten eine globale
Sourcing-Strategie. Generell sollen günstigere Einkaufspreise durch
Low-Cost-Standortverlagerungen ihrer Zulieferer erzielt werden.
OEMs: Reduzierung der Zuliefererbasis
Der strategische Einkauf der OEMs hat in den letzten Jahren weiter
die Zuliefererbasis reduziert und sich primär auf den Einkauf
einbaufähiger Funktionsgruppen fokussiert. Dabei sorgt die
Verlagerung der Wertschöpfung bei den Tier-1-Zulieferern für sinkende
Produktionskosten, da sie mehrere OEMs mit demselben Produkt
beliefern können. Zudem sorgt diese Verlagerung in der
Wertschöpfungskette für mehr Know-how auf Zuliefererseite - aber auch
für steigende Entwicklungs- und Investitionsrisiken.
Kosten sind entscheidend für Standortfrage
Die maßgeblichen Motive für oder gegen eine Standortverlagerung
sind Lohn- und Energiekosten, Marktchancen, Logistikkosten und
Lieferzeiten, aber auch die Wechselkurse sowie die gesetzlichen und
steuerlichen Rahmenbedingungen. Mögliche Formen sind hierbei auch der
"Green-" bzw. "Brownfield Approach", eine Ãœbernahme oder eine
strategische Partnerschaft mit lokalen Anbietern.
"Nach der Konsolidierungsphase von OEMs und Tier-1-Zulieferern
setzt sich dieser Trend nun auf Tier-2- und Tier-3-Ebene fort.
Lieferanten, die überleben wollen, werden um Produktionsverlagerungen
nicht herumkommen - vornehmlich in die BRIC-Staaten, aber auch in
andere ostasiatische Boomländer", ergänzt Jörg Niemeyer, Partner bei
Deloitte.
Den kompletten Report finden Sie unter http://ots.de/PGOFw zum
Download.
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gemeinsame Vision und individueller Anspruch zugleich.
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