(ots) - Wir kümmern uns ganz super um Flüchtlinge - aber
doch nicht so toll, wie es uns selbst erscheint, verkündete jüngst
der Bundespräsident. Das wollte sich der Gesetzgeber nicht zweimal
sagen lassen: Im Handstreich wurde die jüngste Asylrechtsverschärfung
auf die Tagesordnung gehoben. Wer sich mit Flüchtlingen befasst, kann
Sarkasmus kaum vermeiden. Man weint Krokodilstränen, wenn sich die
Opferzahl des jüngsten »Dramas« der Dreistelligkeit nähert. Doch
anderntags wird einfach weitergemacht - etwa mit zynischen
Bürokratiemanövern wie beim neuen Romagesetz, das auf eine
Anerkennungsquote »reagiert«, die gezielt herbeigeführt wurde. Und
nach kurzer Schonfrist kann dann weiter über Armutseinwanderer
hergezogen werden. Besonders deutlich wird das Elend dieser »Funny
Games« mit Menschen, wenn diese nicht tot im Meer treiben, sondern
Forderungen stellen. Wie jüngst bei der Belagerung einer besetzten
Schule in Berlin. Oder in Bayern, wo vielerorts für das Bleiben
gestreikt wird. Dann zeigt sich nämlich, worum es Lokalgrößen bei dem
Reizthema wirklich geht: um das Vorführen von Konkurrenten. Um so
dringender braucht man Prügelknaben: die »Unterstützerszene«, die
Menschen für Radikalpropaganda missbraucht! Die Chefin einer Berliner
Zeitung hat jüngst beschrieben, worin demgegenüber die echte
Menschenfreundschaft besteht: Dem Lampedusaner kompromisslos
klarzumachen, dass er nun mal deportiert werden muss. So viel
Kaltschnäuzigkeit ist nichts mehr hinzuzufügen.
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