(ots) - Für Bundeskanzlerin Angela Merkel ist es bereits der
siebte Besuch in China. Denn die Kanzlerin stellt sich gern in den
Dienst von Wohlstand und Entwicklung. In diesem Fall als Türöffner
und Katalysator für künftige wirtschaftliche Beziehungen deutscher
Konzerne und Mittelständler zu China. Trotzdem bleibt Angela Merkel
sich selbst treu. Diplomatisch verknüpft sie Fortschritte bei den
Menschenrechten und in der Zivilgesellschaft mit einer erfolgreichen
Wirtschaftsentwicklung. Vor allem aber behält sie ihre Skepsis
gegenüber einem autoritären System, das die Schwierigkeiten eines
rasant wachsenden Landes kaum in den Griff bekommt. Eine Million
Menschen, die in China pro Jahr vom Land in die Stadt ziehen,
bedeuten gigantische Herausforderungen an städtische Infrastruktur,
an Versorgung und an das soziale Miteinander. Daher sind innovative
Gebäudetechnik und umweltfreundliche Mobilitätskonzepte für die
kommunistische Führung kein Selbstzweck. Nur mit Hilfe dieser
effizienten Technologien kann der rasante gesellschaftliche Wandel
überhaupt beherrscht werden. Die Wirtschaftsbosse im Gefolge der
Kanzlerin haben die Chancen, die das Reich der Mitte für deutsches
Know-how und deutschen Unternehmergeist bereithält, längst erkannt.
Nicht ohne Grund sind sämtliche Autohersteller mit eigener Produktion
im chinesischen Markt unterwegs. Zugleich aber wissen diese
Investoren genau um die Risiken eines Landes, in dem die Kluft
zwischen Arm und Reich immer tiefer wird. Stabilität und Vertrauen
fördern solche Verhältnisse nicht. Und deshalb gibt es ein vitales
Interesse der Investoren, den chinesischen Aufschwung von
Liberalisierung und Rechtsstaatlichkeit flankiert zu lassen.
Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion
Telefon: 02331/9174160