(ots) - Der Vorsitzende des Netzwerks Football Against
Racism in Europe (FARE), Piara Powar, hat dem Fußballweltverband FIFA
vorgeworfen, Rassismus von Fans bei der WM in Brasilien zu
ignorieren. "Es ist eine großartige Weltmeisterschaft. Leider wird
das Turnier aber von wiederholten rassistischen und homophoben
Vorfällen auf den Tribünen getrübt", sagte Powar der in Berlin
erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Wochenendausgabe).
FARE listet in einem Report unter anderem Fälle von Blackfacing sowie
das Zeigen von Reichskriegsflaggen, Keltenkreuzen und anderen bei
Rechtsradikalen beliebten Symbolen auf. "Doch wie die ständigen
homophoben Schlachtrufe der mexikanischen Fans zeigen, hat sich die
FIFA mit diesen Vorfällen offenbar arrangiert", kritisierte Powar.
"Alle Vorfälle, die uns von unabhängigen Beobachtern zugetragen
wurden und die wir beweisen konnten, haben wir der FIFA gemeldet.
Diese kündigte zwar Untersuchungen an, Konsequenzen blieben jedoch
aus", so Powar, der beklagt, dass zwischen den Bekundungen der FIFA
mit ihrer "Say No To Racism"-Kampagne und der Realität eine
Diskrepanz herrsche. Der Weltverband hatte sich vor dem Turnier gegen
eine Zusammenarbeit mit FARE entschieden, obwohl die antirassistische
Initiative noch bei der EM 2012 in Polen und der Ukraine offiziellen
Beobachterstatus in den Stadien hatte. Ihre Berichte führten dazu,
dass Europas Fußballverband UEFA gegen mehrere nationale Verbände bei
Verfehlungen ihrer Fans Strafen ausgesprochen hatte.
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