(ots) - Während die Welt auf den Gaza-Streifen starrt,
eskaliert die Gewalt im Osten der Ukraine. Längst kann hier nicht
mehr von einem Konflikt gesprochen werden - es ist ein veritabler
Krieg. Und dieser Krieg ist für Europa weit bedrohlicher als der
schon ritualisierte Schlagabtausch zwischen Israel und der Hamas. Bei
den Schlachten um Donezk und Lugansk geht es nämlich auch darum, wie
sich die frühere Supermacht Russland verhalten wird. Ihr zaristisch
agierender Präsident Putin hat einsehen müssen, dass seine imperialen
Neigungen von einem überraschend konsequenten Europa nur sehr bedingt
geduldet werden. Die Annexion der Krim ließ man ihm noch halbwegs
durchgehen, das Quasi-Einverleiben der Ost-Ukraine jedoch nicht. Nun
aber sieht er, dass sich der taktische Rückzug seiner Truppen auch
nicht lohnt: Die Sanktionen bleiben vorerst bestehen, die einst
gepäppelten pro-russischen Freischärler geraten in die Defensive,
Geschosse schlagen sogar auf russischem Boden ein. Gut, dass Putin
bereit ist, mit Angela Merkel zu reden und dass er in der Kanzlerin
eine Krisenmanagerin auf Augenhöhe sieht. Wenigstens noch.
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