(ots) - Mittlerweile scheint klar, dass offensichtlich
sogenannte Separatisten in der Region Donezk für den Abschuss der
malaysischen Boeing 777 verantwortlich zeichnen. Das Ganze war
womöglich ein tödliches Versehen. Doch ob es nun wirklich Putins
Satrapen waren oder die nicht minder barock vorgehenden ukrainischen
Armeevertreter, die diese Tragödie zu verantworten haben, ist beinahe
schon unerheblich. Denn viel schwerer wiegt, dass im vorgeblich
aufgeklärten und vernetzten 21. Jahrhundert mitten in Europa immer
noch irgendwelche Nationalisten blindwütig um sich ballern. Die
Propaganda und Desinformationspolitik auf beiden Seiten des
Ukraine-Konflikts macht leider deutlich, dass die Grenzen unserer
westlichen Werte viel näher liegen als uns lieb ist. Der offene
Himmel für Passagier- und Frachtflugzeuge ist eine Errungenschaft der
Weltgemeinschaft über alle ideologischen Schranken hinweg. Wenn
dieses Primat der zivilen Luftfahrt nicht mehr gilt, ist nicht nur
die Reisefreiheit in Gefahr. Europa und die USA kommen durch das Ende
von Flug MH017 in gewaltige Erklärungsnot: Warum lässt man es auf dem
Gebiet von OSZE und Europarat zu, dass Waffen sprechen, anstatt dass
die Diplomatie das Sagen hat? So hat letztlich auch Europas
vielstimmiges Nichtstun diesen Abschuss zu verantworten.
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