(ots) - Die Tragödie des Fluges MH17 wäre nicht geschehen,
»hätte man die Kampfhandlungen im Osten der Ukraine nicht am 28. Juni
wieder aufgenommen«. Was ist falsch an dieser Feststellung, für die
Russlands Präsident Wladimir Putin von westlichen Politikern und
Medien so heftig angegriffen wurde? Purer Zynismus wurde ihm
vorgeworfen, der »Kremlchef« - offenbar das einzige Synonym für den
russischen Präsidenten - wolle nur von seiner eigenen Mitschuld
ablenken. Der Vorwurf fällt auf seine Urheber zurück. Dass der Tod
von 298 Unbeteiligten, wenn nicht die bewusst in Kauf genommene Folge
einer verbrecherischen Provokation, so doch ein »Kollateralschaden«
des Bürgerkriegs in der Ukraine ist, wird niemand ernsthaft
bestreiten können. Und dieser Krieg hat viele Verantwortliche - auch
russische, aber ebenso ukrainische. Und den rechten Scharfmachern in
Kiew standen US-amerikanische und NATO-Größen stets mit
»kämpferischem Rat«, Geld und Waffen zur Seite. Das Ende der
Waffenruhe und die Absage an Verhandlungen mit den Separatisten wurde
auch damit begründet, dass man in der Ukraine keinen »eingefrorenen
Konflikt« wie um die Dnjestr-Republik oder um Berg-Karabach, oder
auch den 40-jährigen auf Zypern dulden wolle. Mit anderen Worten: Was
zählen Menschenleben, wenn es um die Staatsräson geht? Eigentlich
aber um geopolitische und wirtschaftliche Interessen. Ist das etwa
nicht zynisch? Keine Schuldbefreiung, für niemanden unter den
Beteiligten!
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