(ots) - Vier Monate muss Luis Suárez zuschauen, wie andere
Fußball spielen. Hat der Sportgerichtshof CAS geurteilt. Und damit
dem bissigsten Stürmer der Fußball-WM, der in der Schulter eines
Gegenspielers den Beweis kraftvollen Kieferdrucks hinterließ, den
Zahn gezogen. Die Sperre, ausgesprochen von der FIFA, stehe
"grundsätzlich im Verhältnis zur begangenen Straftat", verlautbarte
die höchstinstanzliche Sportgerichtsbarkeit. Straftat klingt gut.
Weshalb wir weitergehende Maßnahmen zur dentalen Resozialisierung
empfehlen. Einen Maulkorb-Erlass beispielsweise - der im
Profi-Fußball ohnehin nicht unüblich ist, wenn auch mit der Intention
des Schweigens gegenüber der Öffentlichkeit. Findige Web-Aktivisten
hatten diese Form der Strafe schon kurz nach der Beißattacke treffend
ins Bild gesetzt: Suárez hinter der Maulkorbmaske von Hannibal
Lecter. Sie wissen schon, der Typ mit ausgeprägtem Sinn für allzu
menschliche Gaumenfreuden aus "Das Schweigen der Lämmer".
Andererseits: Der Einsatz des Schneidezahns ist im Sport ja nicht
unüblich, weshalb Suárez als Nachahmungstäter gelten müsste. Wir
erinnern uns: Mike Tyson nagte einst Evander Holyfield das
Ohrläppchen ab. Und Olli Kahn setzte seine Kauleiste nicht nur zum
Zerteilen von Semmeln und Leberkäs' ein. Luis Suárez, wir sind uns
sicher, wird die Pause gut tun. Sie schont nicht nur die
Gegenspieler, sondern auch die Beißerchen. Damit er auch morgen noch
kraftvoll zubeißen kann. Wir sagen: Biss bald!
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