(ots) - Der sportpolitische Sprecher der Linksfraktion im
Deutschen Bundestag, André Hahn, hat die Koalition aus Union und SPD
dafür kritisiert, noch immer keinen Entwurf für ein Antidoping-Gesetz
vorgelegt zu haben. Lobbyisten in den Koalitionsfraktionen seien der
Ansicht, dass die Sportgerichte ausreichten. "Wir teilen diese
Auffassung nicht. Die bisherigen Regelungen haben Doping nicht
wirksam eindämmen können. Wir denken, es ist notwendig, den
Straftatbestand Sportbetrug einzuführen", sagte Hahn der in Berlin
erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Freitagausgabe).
In einem eigenen Antrag hat die Linke kürzlich selbst Vorschläge
für ein Gesetz gemacht. Darin wird unter anderem beim Doping
helfenden Ärzten mit dem Entzug der Approbation und Trainern mit
Betätigungsverboten gedroht. "Und es muss empfindliche Geldstrafen
für gedopte Leistungssportler geben. Die Höhe soll sich am Einkommen
orientieren, das durch den Sport erzielt wird, einschließlich
Siegprämien und Werbeeinnahmen", sagte Hahn. "Bei Wiederholungstätern
oder Netzwerken, wie wir sie im Radsport hatten, sollte es definitiv
auch Freiheitsstrafen geben." Bei umfassenden Aussagen in
Gerichtsverfahren sollten andererseits auch eine Reduzierung der
Strafe oder gar Straffreiheit möglich sein.
Die LINKE wolle zunächst abwarten, wie die Regierung reagiere.
"Wenn von der Koalition bis zum Herbst kein Entwurf für ein
Antidopinggesetz kommt, werden wir unseren Antrag im Bundestag zur
Entscheidung stellen", kündigte Hahn an.
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