(ots) - Die Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg)
kommentiert die Bitten des ukrainischen Außenministers um
Militärhilfe:
"Unter dem Eindruck der "Waffen für den Irak"-Debatte scheint der
ukrainische Außenminister Klimkin kurz den Sinn für die Realität
verloren zu haben. Kaum vorstellbar, dass EU und Nato seinem Wunsch,
Kiew Militärhilfen zu gewähren - und eventuell gar Waffen zu liefern
- nachkommen werden. Es sollte auch nicht im Interesse der
ukrainischen Regierung liegen.
Die Folge wäre nämlich ein Rüstungswettstreit in der Region
zwischen regulären, westlich gestützten Regierungstruppen und
russisch geförderten Separatisten - gewissermaßen ein neu aufgelegter
"Stellvertreterkrieg", wie ihn die Geschichte schon zu oft gesehen
hat. Und immer mit verheerendem Ergebnis für das Land, in dem er
geführt wurde. Eine solche Eskalation des Konflikts wird die
internationale Gemeinschaft nicht riskieren wollen - und sollte auch
die ukrainische Regierung nicht anstreben, möchte sie nicht endgültig
dem weiterhin gehegten Traum von der nationalen Einheit den Todesstoß
versetzen.
So schwer Putin derzeit auf dem diplomatischen Parkett zu fassen
ist, so wenig ihn die europäische Sanktionspolitik bisher zu
beeindrucken scheint: Nur am Verhandlungstisch lässt sich eine
dauerhafte, langfristig stabilisierende Lösung finden. Nicht mit
militärischer Kraftmeierei und rollenden Nato-Panzern."
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Dr. Klaus Welzel
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