(ots) - Er könne Herrn Blatter schlagen, aber vielleicht
erst in vier, sechs oder zehn Jahren, sagte Michel Platini einmal:
Der Präsident des europäischen Fußball-Verbands UEFA scheint Zeit zu
haben. Die braucht er auch, wenn er Präsident des Welt-Verbands FIFA
werden möchte. Und das möchte der Franzose, sonst hätte er schon viel
früher seine "Herzensentscheidung" bekannt gegeben, weiter für die
UEFA arbeiten und nicht gegen FIFA-Chef Sepp Blatter kandidieren zu
wollen. Michel Platini ist 59, Sepp Blatter 78. Da könnte der
Franzose den Schweizer in vier, sechs oder zehn Jahren schon fast auf
natürlichem Wege beerben. Jetzt eine Kampfkandidatur anzustreben,
wäre in zweifacher Hinsicht unsinnig: Erstens hat Platini angesichts
der bestehenden Macht- beziehungsweise Stimmenverhältnisse - fünf der
sechs kontinentalen Verbände unterstützen Blatter - gar keine Chance.
Zweitens hätte er als einmal gescheiterter Kandidat möglicherweise
keine Chance auf einen zweiten Versuch. Blatter räumt seinen Stuhl
nicht freiwillig - und Platini kann das nicht erzwingen. Letzterer
hat viele Testballons aufsteigen lassen, um zu sehen, ob sich die
Stimmung in den Verbänden ändert. Das hat sie nicht getan, sodass
Platini nun seine Taktik ändert - und damit selbst den Beweis
liefert, dass das "System Blatter" funktioniert. Der Verlierer heißt,
ganz ohne Wahl: Michel Platini.
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