(ots) - "Nach Umfragen wollen mehr als 70 Prozent der
Ukrainer Frieden und eine bedingungslose Einstellung des Krieges im
Südosten. Das hat die Regierung völlig ignoriert", erklärt die
ukrainische Friedensaktivistin Victoria Shilova, Vorsitzende der
Organisation AntiWoina (AntiKrieg)gegenüber der in berlin
erscheinenden Tageszeitung "neues deutschlkand" (Donnerstagausgabe).
Die ukrainischen Massenmedien hätten den Eindruck erweckt, dass die
Kiewer den Krieg unterstützen. "Dies ist katastrophal falsch und eine
Verzerrung der Wirklichkeit." Es handele sich lediglich um eine
virtuelle Unterstützung, die die Massenmedien verbreiteten. Ihnen
warf sie eine "Desinformations-Kampagne" vor.
Die Anti-Kriegs-Aktionen von AntiWoina würden in den sozialen
Medien breit unterstützt. Sie selbst sei wegen ihrer Aktivitäten von
der Kiewer Universität, an der sie als Professorin lehrte, entlassen
und als "Donbass-Separatistin" angegeriffen worden. Ãœber den derzeit
laufenden Waffenstillstand äußerte sich Shilova skeptisch. "Er wird
nicht halten, weil ihn die Mächtigen in Kiew nicht wollen. Doch
derweil leben die Menschen im Donbass in der Hölle. Die humanitäre
Lage ist katastrophal: kein fließendes Wasser, die sanitären Anlagen
arbeiten nicht, es gibt keine Lebensmittel." Frieden könne es nur
geben, wenn mit dem Donbass verhandelt werde.
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