(ots) - Die Abstimmung in Schottland über die
Unabhängigkeit am 18. September wird in Spanien mit Hochspannung
verfolgt: Denn auch im nordspanischen Katalonien wollen immer mehr
Menschen einen eigenen Staat. Gestern gingen Hunderttausende
Katalanen in Barcelona auf die Straße und forderten, ebenfalls über
die Abspaltung ihres industriestarken Gebietes entscheiden zu dürfen.
Ein "Yes" der Schotten würde die Separatismusgelüste der Katalanen
zweifellos weiter beflügeln. Zumal Spaniens Zentralregierung in
Madrid, die eine Abstimmung in Katalonien keinesfalls erlauben will,
dadurch weiter in Erklärungsnot geraten dürfte. Entsprechend hoffen
nicht nur der britische Premier Cameron, sondern auch der spanische
Regierungschef Rajoy inständig, dass Schottland "No" sagt. Während
die schottische Regionalregierung und London das
Unabhängigkeitsreferendum politisch aushandelten, stößt die
katalanische Regierung in Madrid auf taube Ohren. Spaniens Parlament
lehnte bisher jegliche Verhandlungen über eine Unabhängigkeit
Kataloniens ab. Auch wenn noch unklar ist, ob die Befürworter eines
katalanischen Staates die 50-Prozent-Marke überschritten haben:
Erhebungen lassen wenig Zweifel, dass eine große Mehrheit der
Katalanen wenigstens das Maß an Autonomie wünscht, ohne Bevormundung
über das eigene Schicksal entscheiden zu dürfen - wie auch immer das
aussehen mag.
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