(ots) - Noch reden die Diplomaten, aber schon bald geben
die Militärs den Ton an. Die bisherigen Luftschläge der USA gegen
IS-Milizen im Nordirak werden sich als kleine Vorboten dessen
erweisen, was jetzt kommt. Das ist jedenfalls der erklärte Wille
einer breiten Koalition westlicher und arabischer Länder, die in
Syrien Versäumtes nachholen wollen. Lange, und wie man heute weiß, zu
lange haben sich alle gegenüber den Extremisten im syrischen
Bürgerkrieg zurückgehalten. Ja, es gab die Absicht, nicht schon
wieder in einen neuen Nahostkonflikt zu schlittern. Aber die jüngste
Entwicklung lehrt, dass bloßes Zuschauen ein Fehler war. Die
Enthauptung westlicher Geiseln und die Gefahr durch Rückkehrer setzen
die alte Welt unter Zugzwang. Der Blutrausch eines selbsternannten
»Islamischen Staates«, der weder islamisch noch ein Staat ist, treibt
viele arabische Länder um. Aus beiden Strömungen könnte in der Tat
eine Kriegskoalition werden. Dabei setzen sich die USA nicht rigoros
an die Spitze der Bewegung. Ob der Feldzug deshalb erfolgreicher wird
und schneller sein Ziel erreicht, darf bezweifelt werden.
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