(ots) - Es ist die wichtigste Woche in der gut zweijährigen
Amtszeit des französischen Präsidenten François Hollande. Heute
stellt sich sein Regierungschef Manuel Valls der Vertrauensabstimmung
im Parlament, am Donnerstag hält der Staatschef selbst seine
halbjährliche große Pressekonferenz ab. Dann muss er Farbe bekennen
zum ausufernden Haushaltsdefizit, der hohen Arbeitslosigkeit und den
Steuerbetrügereien eines Staatssekretärs. Ausgerechnet diese
Schicksalswoche beginnt Hollande mit einem internationalen
Irak-Treffen in Paris. Ein Zufall des Terminkalenders? Wohl eher
nicht. Denn bei einer solchen Konferenz kann Hollande sich als
Staatsmann präsentieren. Als Präsident, der er für die meisten
Franzosen nicht mehr ist. Spätestens seit den Enthüllungen seiner
Ex-Lebensgefährtin Valérie Trierweiler haben viele Landsleute den
Respekt vor dem Sozialisten verloren, der die Armen als "Zahnlose"
verspottet haben soll. 62 Prozent der Franzosen wollen, dass Hollande
sein Amt noch vor dem Ende seiner Präsidentschaft 2017 niederlegt.
Seine Popularität kann der Staatschef auch nicht mit einer
Irak-Konferenz zurückgewinnen. Selbst Luftangriffe gegen die
Dschihadisten-Miliz IS können Hollande nicht aus dem Tief helfen.
Denn es ist nicht nur der Kampf gegen die Dschihadisten, den Hollande
gewinnen muss, sondern der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit.
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