(ots) - Man kann es nicht anders als pervers nennen: Da
enthaupten IS-Terroristen in Syrien ihre Geiseln vor laufender
Kamera, und ihre Anhänger im fernen Australien finden offenbar so
viel Gefallen an dem barbarischen Schauspiel, dass sie es ihnen
gleichtun wollen. Wer meint, dass das nur verbal-radikale
Aufschneidereien waren, sollte sich an den Fall des britischen
Soldaten Lee Rigby erinnern: Der wurde im Mai 2013 auf offener Straße
in London von Islamisten ermordet. Australien hat damit genau das
Problem, das auch Europa seit geraumer Zeit beschäftigt:
Radikalisierte Muslime sagen der Gesellschaft, in der sie leben, den
Kampf an. Das ist nicht die einzige Parallele: Zunehmend werden aus
den nahöstlichen Krisenregionen heimkehrende Dschihadisten zur
Gefahr. Und nicht zuletzt scheinen ihre in Syrien mordenden
Landsleute den Extremisten daheim - ob nun in Australien,
Großbritannien oder Deutschland - mächtig zu imponieren. Das alles
zeigt: Was derzeit im Nahen Osten passiert, ist kein entfernter
regionaler Konflikt. Deshalb hat der Westen nicht nur gegenüber den
Opfern dieser Gewalt die Verpflichtung, alles für eine Beendigung des
Mordens zu tun - er handelt dabei auch im wohlverstandenen eigenen
Interesse. Die Bürgerkriege in Syrien und im Irak sind uns offenbar
sehr viel näher, als wir bislang angenommen haben.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion(at)Weser-Kurier.de