Lausitzer Rundschau: Bei der Bahn drohen ab heute Streiks
In egoistischer Sache
(ots) - Wenn nicht noch ein Wunder geschieht, dann stehen
Zugausfälle und massive Verspätungen unmittelbar bevor. Die Lokführer
hatten sich in der vergangenen Woche mit satter Mehrheit für einen
Arbeitskampf ausgesprochen. Damit steht ihre Gewerkschaft GDL massiv
unter Erfolgsdruck. Was beim aktuellen Tarifkonflikt allerdings
zutiefst irritiert, ist die Tatsache, dass es GDL-Chef Klaus Weselsky
eben nicht nur um mehr Geld geht, sondern vor allem um mehr Macht auf
Kosten einer anderen Arbeitnehmervertretung. Nach dem Willen Weselkys
soll die GDL nicht mehr nur für die Lokführer verhandeln, sondern
auch für die Zugbegleiter, die bislang von der größeren Eisenbahn-
und Verkehrsgewerkschaft EVG vertreten werden. Nun sind
konkurrierende Arbeitnehmerorganisationen in einer Branche nichts
Neues. Auch im öffentlichen Dienst zum Beispiel kennt man das schon
länger. Nur geht man dort eben anders miteinander um. Verdi sowie dbb
Beamtenbund und Tarifunion bilden eine Verhandlungsgemeinschaft,
damit Beschäftigte im gleichen Beruf keine unterschiedlichen
Regelungen für Löhne oder Arbeitszeiten haben. GDL-Chef Weselsky aber
bringt nun das gesamte Gewerkschaftslager in Verruf, wenn er einen
aggressiven Konfliktkurs in eigener, egoistischer Sache fährt.
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Datum: 05.10.2014 - 20:43 Uhr
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