(ots) - Als Alarmsignal wertet der Bundesverband
Erneuerbare Energie (BEE) die heute veröffentlichte Studie über die
Erreichung der 2020-Ziele für Erneuerbare Energien in der
Europäischen Union (EU). Die wissenschaftliche Untersuchung von TU
Wien und Energy Economics Group kommt zu dem Ergebnis, dass 14
EU-Mitgliedsstaaten die fest vereinbarten Erneuerbaren-Ziele für das
Jahr 2020 verfehlen werden, wenn sie ihre Energiepolitik nicht
deutlich ändern. Bei vier Staaten (Deutschland, Finnland, Irland und
Slowakei) bestehen Zweifel, ob sie ihre nationalen Ziele für den
Ausbau der Erneuerbaren Energien erreichen. Lediglich neun von 27
untersuchten Ländern sind auf dem richtigen Weg.
"Deutschland als Vorreiter beim Klimaschutz sollte dieses Ergebnis
nicht auf sich sitzen lassen", sagt BEE-Geschäftsführer Dr. Hermann
Falk. "Nachdem die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes die
Erreichung der 2020-Ziele schwerer statt leichter gemacht hat, muss
die Bundesregierung jetzt auf den Gebieten Wärme und Mobilität
deutlich entschlossener handeln als bisher. Außerdem gibt es ein
schlechtes Bild ab, wenn vier der fünf dreckigsten Kohlekraftwerke
Europas in Deutschland stehen."
Der Dachverband der Erneuerbaren Energien fordert die Staats- und
Regierungschefs auf, beim Europäischen Rat am 23./24. Oktober
verbindliche, auf die Nationalstaaten heruntergebrochene
Erneuerbaren-Ziele für 2030 zu beschließen. EU-weit müssten die
Erneuerbaren dann einen Anteil von mindestens 30 Prozent am
Bruttoendenergieverbrauch haben. "Aus Klimaschutzgründen wären sogar
45 Prozent notwendig", so Falk.
Die Studie, die im Auftrag der europaweiten Plattform "Keep on
track!" auch mit EU-Mitteln finanziert wurde, bestätigt mit
wissenschaftlicher Expertise die Warnungen des BEE, dass Europa seine
energiepolitischen Ziele für 2020 und 2030 verfehlen wird. "Wirkliche
Positivbeispiele sind nur Dänemark und Italien", sagt Falk. In
anderen Ländern wie Bulgarien, Österreich oder Schweden, die laut
Studie "well on track" sind, seien die Erneuerbaren-Ziele so wenig
ehrgeizig gewesen, dass zu ihrer Erreichung kaum politische und
ökonomische Anstrengungen notwendig gewesen seien.
"Keep on track!" ist eine Vereinigung von Erneuerbaren-Verbänden
und wissenschaftlichen Institutionen wie Fraunhofer ISI. Sie
überwacht, ob die EU ihre 2020- und 2030-Ziele einhalten wird oder
nicht.
Als Dachverband der Erneuerbare-Energien-Branche in Deutschland
bündelt der BEE die Interessen von 29 Verbänden und Organisationen
mit 30 000 Einzelmitgliedern, darunter mehr als 5 000 Unternehmen.
Wir vertreten auf diese Weise 371 400 Arbeitsplätze und mehr als 3
Millionen Kraftwerksbetreiber. Unser Ziel: 100 Prozent Erneuerbare
Energie in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr.
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Bundesverband Erneuerbare Energie e.V.
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