(ots) - Arbeitnehmern winkt im kommenden Jahr eine Senkung
ihrer Rentenbeiträge. So weit will die Bundesregierung offenbar doch
nicht gehen, den Beschäftigten diese Entlastung ein zweites Mal zu
verwehren. Nach geltendem Recht wäre eine Reduzierung des
Rentenbeitrags schon in diesem Jahr fällig gewesen. Wer zum Beispiel
2000 Euro im Monat verdient, hätte 2014 auf diese Weise 72 Euro mehr
in der Tasche gehabt. Doch die Regierung setzte den
Gesetzes-Mechanismus kurzerhand aus, um die neu eingeführte
"Mütterrente" und die abschlagsfreie Rente mit 63 zu finanzieren.
Dass trotzdem immer noch mehr als genug Geld in der Rentenkasse ist,
hat mit der immer noch überraschend guten wirtschaftlichen Verfassung
des Landes zu tun. Nur wird das nicht ewig so bleiben. Die
Auftragseingänge in der Industrie gehen bereits zurück. Und die
Wirtschaftsentwicklung in wichtigen Absatzmärkten wie China oder
Lateinamerika hält auch nicht mit den ursprünglichen Prognosen
Schritt. Von den noch unabsehbaren ökonomischen Folgen der
Ukraine-Krise ganz zu schweigen. Schlagen solche Entwicklungen
negativ auf den Arbeitsmarkt durch, sind Beitragserhöhungen in der
Sozialversicherung programmiert. Die gab es auch schon früher.
Ärgerlich ist allerdings, dass dabei in Zukunft auch noch die
schwarz-roten Rentengeschenke verstärkt zu Buche schlagen, weil Union
und SPD eine systemgerechte Finanzierung über Steuern gescheut haben.
Wenn die Rentenbeiträge im kommenden Jahr sinken, dann handelt es
sich also nur um ein kleines Trostpflaster für die Beschäftigten.
Langfristig müssen sie ausbaden, was die Große Koalition mit ihrer
zum Teil überflüssigen Beglückung der heutigen Rentnergeneration
angerichtet hat.
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