(ots) - Jahrelang hat Ruhe zum Markenkern von Werder Bremen
gehört; jetzt wird der Klub von Unruhe geschüttelt. So wohltuend die
Ruhe wirkte, so wichtig ist die Unruhe. Werder muss nun
Grundsatzdebatten führen, Werder muss alte Überzeugungen neu
diskutieren - sonst wird der Verein abgehängt in einer Branche, die
sich rasant verändert. Werder ist immer stolz darauf gewesen, der
etwas andere Fußballverein zu sein. Nur ist das mittlerweile kein
Markenzeichen mehr, sondern ein Problem. Werder ist heute der Verein,
der kein Geld für Verstärkungen hat - während die Konkurrenten dank
neuer Geldgeber ihre Kader aufmöbeln. In der Bundesliga ist Werder
auf Platz 18 abgestürzt, ans Ende der Tabelle. Das ist erst einmal
nur eine Momentaufnahme, aber es ist auch ein Symbol für die
Dimension, die das grün-weiße Drama noch annehmen könnte - und das,
nachdem der Verein vor wenigen Jahren Dauergast in der Champions
League war. Wenn das Platz-18-Symbol dazu führte, dass der
Aufsichtsrat im Winter plötzlich doch Geld für Einkäufe freigibt,
dann wäre es eine große Hilfe. Denn für Werder wäre es deutlich
weniger riskant, sich in begrenztem Ausmaß zu verschulden, als in die
zweite Liga abzusteigen.
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