(ots) - Quantität ist nicht gleich Qualität. Die Liste der
potenziellen Friedensnobelpreisträger ist 2014 bei 278 Nominierten
angelangt. Die lange Liste ist indes ein Ausdruck der
Unübersichtlichkeit in einer immer kriegerischer anmutenden Welt, in
der Menschen oder Organisationen, die den ursprünglichen
Preiskriterien genügen, immer schwerer zu finden sind: Einsatz für
Abrüstung und Frieden. Immerhin verletzen die diesjährigen
Preisträger Malala Yousafzai aus Pakistan und Kailash Satyarthi aus
Indien diese Kriterien nicht - im Gegensatz zu früheren Preisträgern
wie dem US-Präsidenten Barack Obama (2009) oder der Europäischen
Union (2012), die außen- und handelspolitisch alles andere als
friedensfördernd wirken. Die diesjährigen Preisträger haben sich
unbestreitbar Verdienste für die Kinderrechte erworben. In Pakistan
und Indien, die sich atomar hochgerüstet gegenüberstehen. Daran
konnten und können Yousafzai und Satyarthi nichts ändern. Das
Nobelpreiskomitee könnte freilich Preisträger auswählen, die mit
ihrem Wirken die Finger in die globalen Wunden legen: Eine
Hilfsorganisation wie Ärzte ohne Grenzen zum Beispiel, die das
notdürftig zu reparieren versucht, was globales Politikversagen
verursacht hat, ob Kriege oder die zögerliche Reaktion auf die
Ebola-Epidemie. Oder Edward Snowden, der einen hohen persönlichen
Preis dafür zahlt, dass er die ganze Welt über die Machenschaften der
NSA ins Bild gesetzt hat. Doch dafür fehlt dem Komitee der Mut.
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