(ots) - Deutschland und China pflegen ihre Beziehungen.
Schon zum dritten Mal in diesem Jahr gab es Kontakte auf höchster
Ebene. Was längst nicht heißt, dass zwischen Berlin und Peking alles
in Ordnung wäre. So verbitten sich die Chinesen eine"Einmischung in
innere Angelegenheiten". Was Kanzlerin Merkel aber nicht davon
abhält, das lebenslange Hafturteil gegen den uigurischen
Menschenrechtler Ilham Tohti zu kritisieren oder eine besonnene
Reaktion auf die Proteste in Hongkong einzufordern. Die Deutschen
hingegen ärgern sich über Produktpiraterie und Ermittlungen gegen
deutsche Firmen. Deutschland ist Chinas größter Handelspartner in
Europa. Bis 2015 soll sich das Handelsvolumen auf satte 200
Milliarden Euro belaufen. Auch deshalb ist das deutsch-chinesische
Verhältnis belastbarer geworden. Mag sich Peking über Merkel ärgern
und Berlin die Verhaftung der "Zeit"-Mitarbeiterin als Affront
werten, es tut der Beziehung keinen Abbruch. Allerdings sind auch die
Hoffnungen verflogen, dass die Annäherung einen Wandel bewirken
könnte. Die Verhaftung der Mitarbeiterin, das Urteil gegen Tohti und
der Umgang mit den Protesten in Hongkong unterstreichen: Politisch
bleibt Peking stramm auf Kurs.
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