(ots) - Wer hätte das gedacht? Dass Klaus-Dieter Fischer
einmal zur Jeanne d'Arc des SV Werder würde, zum Anführer einer
Palastrevolution, die die Machtverhältnisse bei dem angeschlagenen
Bundesligisten neu ordnet? Auf die Barrikaden! Mit seiner
öffentlichen Kritik am Spardiktat des Aufsichtsratsvorsitzenden Willi
Lemke hat Fischer den Grundstein für dessen Ablösung gelegt. Fischer
hat damit nicht nur den Kampf der alten und mächtigen Männer
gewonnen, er hat praktisch als letzte Amtshandlung vor seinem eigenen
Abschied die Weichen für Werders Zukunft gestellt. Denn mit Lemkes
Nachfolger Marco Bode hält ein Paradigmenwechsel Einzug in die
wirtschaftliche Ausrichtung des klammen Klubs: Es hat sich
ausgespart. Schuldenmachen ist ab sofort erlaubt, so es dem
sportlichen Erfolg dient. Auch Bode vertritt diese Ansicht, die der
simplen Überlegung folgt: Ein Abstieg käme am Ende teurer. Werders
Geschäftsführung hat mit dem Wechsel des Chef-Kontrolleurs und dem
millionenschweren Infront-Deal binnen einer halben Woche größeren
wirtschaftlichen Handlungsspielraum erhalten. Damit lässt sich das
sportliche Schicksal beeinflussen - eine Garantie, dass sich nun
alles zum Guten wendet, ist es indes nicht. Wenn auch ohne Spardiktat
der Erfolg ausbleibt, steht nur die nächste Revolution ins Haus: Dann
gehen die Fans auf die Barrikaden.
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