PresseKat - Lausitzer Rundschau: Machtkampf pur Zum Rücktritt des brandenburgischen CDU-Fraktionschefs

Lausitzer Rundschau: Machtkampf pur

Zum Rücktritt des brandenburgischen CDU-Fraktionschefs

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(ots) - Jetzt geht auch die Ära des zwölften Landeschefs
der Brandenburger CDU seit 1990 zu Ende. Zwar ist Michael Schierack
zunächst nur als Fraktionsvorsitzender im Landtag zurückgetreten.
Aber wer glaubt, dass ein entmachteter Oppositionsführer das Jahr bis
zum nächsten Landesparteitag überstehen könnte, verkennt die
politischen Spielregeln. Denn jetzt werden sich auch diejenigen in
der Partei aus der Deckung wagen, denen Schierack fünf Jahre auf der
politischen Karriereleiter gestohlen hat. Diejenigen, die seit der
Schönbohm-Ära darauf hingearbeitet haben, für die CDU Minister,
Staatssekretär oder Fraktionschef zu werden. Michael Schierack muss
sich darüber nicht wundern. Und wenn es auch nur eine Andeutung
gewesen sein sollte, dass er nicht unbedingt in Woidkes Ministerriege
einziehen wolle - es war der größte Fehler seiner politischen
Laufbahn. Im Wahlkampf als Ministerpräsidenten-Kandidat anzutreten
und dann den Vize-Regierungschef auszuschlagen, das hat nichts mit
Professionalität zu tun. Die Absage liegt vielmehr darin begründet,
dass sich der Mediziner Schierack nie von seiner Praxis lösen und
beides wollte. Deshalb auch glich seine hektische Reise durch die
Kreisverbände, um den Fauxpas zu erläutern, eher einem aussichtslosen
"Ãœberlebenskampf". Der CDU-Chef war sich bewusst, die Dinge verkannt
zu haben, wollte es aber nicht wahrhaben. Zu dem Zeitpunkt ist schon
längst in Hinterzimmern an der CDU-Opposition mit neuer
Führungsspitze gewerkelt worden. Dass es letztlich die engsten
Weggefährten waren, die Schierack nun zum Rückzug zwangen, mag
makaber erscheinen. Dabei ist es lediglich Machtkampf pur.



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Datum: 05.11.2014 - 21:23 Uhr
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