(ots) - Claus Weselsky hat alles, was ein Gewerkschafter
braucht, um sich zum Feindbild eines ganzes Landes zu machen -
zumindest seiner Pendler, die täglich auf funktionierende
Bahnverbindungen angewiesen sind. Wegen mangelnder
Kompromissbereitschaft, fehlender Einsicht und überzogenem
Machtanspruch steht der Chef der Lokführer-Gewerkschaft am Pranger.
Weselsky scheint nicht zu helfen zu sein: Wenige Tage vor dem 25.
Jahrestag des Falls der Berliner Mauer legt ein ehemaliger DDR-Bürger
den Schienenverkehr lahm. Und zwei Tage nach dem Datum, an dem auch
der Reichspogromnacht vom 9. November 1938 gedacht wird, spricht der
GDL-Chef von Pogromstimmung gegen seine Gewerkschaft und ihre
Mitglieder. Es gehe gar nicht um ihn, sondern um die Lokführer, meint
Weselsky - und hat diese Meinung exklusiv. Es geht nur um ihn, weil
seine Sturheit das gefühlte Grundrecht auf Mobilität einschränkt.
Beinahe könnte man sich Hartmut Mehdorn als Bahn-Chef zurückwünschen.
Gewiss hätte er härter und schneller auf Weselskys Konfrontationskurs
reagiert.
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