(ots) - Seit bald zehn Jahren wird erfolglos an einem neuen
Klimaschutzabkommen gebastelt. Die Verhandlungen werden von Kritikern
gerne mit einem Mikado-Spiel verglichen, bei dem die Teilnehmer nach
dem Motto agieren: Wer sich zuerst bewegt, verliert. Nun haben sich
die beiden wichtigsten Spieler, die USA und China, bewegt und zwar
gemeinsam. Zuvor hatte auch der dritte große Block, die EU, ein neues
Klimaziel beschlossen. Damit wachsen die Chancen, bis Ende 2015 ein
neues Abkommen unter Dach und Fach zu kriegen - nach den Erfahrungen
der letzten Jahre hatten das viele schon nicht mehr für möglich
gehalten. Dies heißt aber noch lange nicht, dass der Kampf gegen eine
katastrophal starke Erderwärmung nun doch gewonnen wird. Die Vorhaben
von USA, China und EU bei der Reduktion der Treibhausgasemissionen
sind angesichts des Zwei-Grad-Zieles unzureichend. Und mit Washington
und Peking haben eher die Bremser und Wackler das Heft des Handelns
übernommen: In den USA werden die Republikaner, für die Klimaschutz
Teufelszeug ist, wieder mächtiger. Und China wird angesichts hoher
Wachstumsraten seine Ziele früher oder später überprüfen. Letzteres
weist auf die Hauptgefahr fürs Klima hin: Weltweit ist das Primat des
Wirtschaftswachstums ungebrochen, das bislang mit wachsendem
Energiehunger und steigenden CO2-Emissionen einhergeht. Die Quadratur
des Kreises lässt sich auch per Abkommen nicht bewerkstelligen.
Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion
Telefon: 030/2978-1715